VIRAS - Aktuelles

San Agustin, im September 2021 Seit dem Streik in Kolumbien - Ende April bis Mitte Juni 2021 - sind Nahrungsmittel und Gebrauchsgüter um ca 25% teurer geworden. Die Finanzlage der Dorfbewohner und natürlich auch bei VIRACOCHA hat einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Einnahmen durch Workshops gab es nur durch eine Gruppe von Kaffeetechnikern, eine Grundschule aus der nächsten Stadt, Pitalito, und eine Delegation des Humboldt-Institutes, die einen Kurs bezüglich eines Vogelkundeprojektes für Kinder auf der Finca VIRACOCHA durchführte. Obwohl die Covidmaßnahmen in Kolumbien gelockert wurden und die Schulen seit August wieder auf Freiwilligenbasis geöffnet haben, kommen die Kinder sehr unregelmäßig zum Speisesaal. An einem Tag sind es 18, am nächsten 25. Dadurch ist es schwierig, das Essen zu kalkulieren. Unsere Entscheidung ist, den Speisesaal bis Ende Januar 2022 einzustellen und wieder zu den Lebensmittelpaketen überzugehen. Das spart uns zwar kein Geld ein, aber die Effizienz ist wesentlich größer, da das Essen zu allen VIRACOCHA - Familien kommt. Wir gehen davon aus, dass sich die Situation bis Anfang des neuen Jahres entspannt und wir zur gewohnten Speisesaalbetreuung zurückkehren können. Die Lebensmittelproduktion der Finca VIRACOCHA wird für die Ergänzung der Essenspakete genutzt, zur Erzeugung von Saatgut (das Saatgutlager wurde von einer befreundeten Landwirtin für den besseren Verkauf der Saaten optimiert). Zudem bringen wir unseren Kaffee und die Ernteüberschüsse in den Handel als Beitrag zur finanziellen Nachhaltigkeit. Wir werden ein Angebot für private Interessenten für unsere Workshops ausarbeiten, da diese flexibler sind als Organisationen. Auch dies dient der finanziellen Nachhaltigkeit. Ein Vogelpfad dient der Bildung und der finanziellen Nachhaltigkeit. Unser Freund und Biologe Andres Robles ist Organisator des Vogelprojektes incl. Bildungsmaterial und Kurse für Vogeltouristenführer. Der fleißigste Teilnehmer Jesus, 12 Jahre alt, ist ein VIRACOCHA - Kind und bestand mit Auszeichnung. Die VIRACOCHA - Kinder haben sich eine Spielzone gewünscht. Momentan gibt es eine leichte Überdachung für die Tischtennisplatte (gesponsert durch JugendHilft) und den Kicker, welche sich größter Beliebtheit erfreuen. Diese Zone wollen wir erweitern. Ernährung und Bildung bleiben unsere obersten Ziele. Wir, Lina und Steffen und das gesamte VIRACOCHA – Team in San Agustin, danken Ihnen allen von Herzen für Unterstützung und Zuversicht. Die VIRAS –Gruppe schließt sich diesem Dank an.

In Kolumbien ging der Lockdown bis zum Ende des Jahres 2020.

Es herrschte strengste Ausgangssperre !!

Der Speisesaal konnte nicht von der Öffentlichkeit benutzt werden. 

Projekte entfielen.

 

Auf der Finca wurde deshalb im letzten Jahr verstärkt Saatgut produziert, das zum Teil verkauft werden konnte.
Inzwischen wird wieder mehr Obst und Gemüse angebaut. Dazu gibt es ein biologisches Sicherheitszertifikat (Artenvielfalt, keine Gentechnik)
Etwas Land zum Gemüseanbau wird für die Viracocha-Familien auf der Finca zur Verfügung gestellt. Unter Anleitung lernen sie hier, die vorhandenen Ressourcen sinnvoll zu nutzen.

 

Die Jungpflanzen gedeihen geschützt vor Starkregen unter einem großen Netzdach.
Kompostierungsbereiche und Bewässerungsteiche (mit Fischen) wurden angelegt.

 

Im Jahr 2020 konnten rund 800 Lebensmittelpakete  (12,50 € pro Paket), die durch zusätzliche Spenden aus Deutschland finanziert wurden, ausgeteilt werden.

Im Dezember wurden die Corona-Regeln etwas gelockert.
Die Kaffeeernte und der Inlandstourismus bieten wieder mehr Arbeitsmöglichkeiten.
Seit April 2021 konnte, unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen, auch der Speisesaal wieder geöffnet werden.

      

Es wird Wert auf „intelligente Küche“ gelegt, vorhandene Ressourcen sinnvoll genutzt und dieses Wissen weitergegeben.

Das sind die ersten kleinen hoffnungsvollen Schritte in Richtung Normalität für die Stiftung Viracocha.

 

 

Viele Viracocha-Kinder schreiben den Paten nach Deutschland.

Die wunderschön gestalteten Dankesbriefe wurden von unserem Patenschaftsbetreuungsteam gern entgegengenommen,
übersetzt und an die jeweiligen Paten zum Beantworten verteilt.

 

 

 

 

Hola Amigos,
nach den Wirren der letzten 12 Monaten hat es seine Zeit gebraucht, bis wir unseren Viracocha- Aktionsplan 2021 gestalten konnten. Dies lag und liegt grundsätzlich an der Unberechenbarkeit der politischen Entscheidungen über unsere Bewegungsfreiheit. Seit Februar letzten Jahres bis zum heutigen Tag sind die öffentlichen Schulen geschlossen und es war uns auch untersagt, unsere Kinder im Bus zu unserem Speisesaal zu befördern.
So kam es unter anderem zu unserem Notfallplan der Lebensmittelpakete für die Familien. Diese Aktion hatte einen sehr hilfreichen und positiven Beitrag zur Krisenbewältigung beigetragen und hat so manche Familie vor dem Schlimmsten bewahrt.


Mittlerweile hat sich die Situation, zumindest auf dem Arbeitsmarkt, insoweit geändert, dass die Menschen wieder arbeiten und sich auch ansonsten ziemlich frei bewegen können. Die Kinder hingegen dürfen nach wie vor nicht auf die (öffentlichen) Schulen gehen und sind zum Internet- Unterricht gezwungen. Da sich allerdings die wenigsten Familien einen Internetzugang oder Smartphone leisten können, ist diese Art von Unterricht von vorne herein zum Scheitern verurteilt.
Auch hat das Verteilen von Lebensmittelpaketen wenig mit unserer Mission einer ausgewogenen Ernährung und der Hilfe zur Selbsthilfe zu tun. Dieser für die Menschen so wichtige Beitrag in der akuten Notsituation soll nicht zu einem neuen Normalzustand werden; wir wollen weiterhin durch Bildung und Bewusstsein den Ursachen der Armut begegnen und unsere Mitmenschen auf nachhaltigere Lebenswege führen.
Dies haben wir Dank Viras nun schon seit 20 Jahren sehr erfolgreich mit unserem Programm „Ernährung & Bildung“ gemacht und wollen diesen Weg auch weiterhin beschreiten. Dies bedeutet für uns eine Anpassung an die aktuellen Umstände, obwohl sich grundsätzlich eigentlich wenig geändert hat - die meisten Menschen in der Welt sind es leider gewohnt, in und mit der Armut zu leben, und Bildung ist die beste Hilfe, sich einen Ausweg zu schaffen.
Das Schlagwort hierzu heißt: Resilienz- die Fähigkeit schwierige Umstände bewältigen zu können und am Ende besser als vorher dazustehen.
Um wieder direkten Zugang zu unseren Kindern zu haben und unseren Bildungsauftrag zu erfüllen, haben wir uns den folgenden Aktionsplan 2021 erarbeitet der sich durch die Hauptkomponenten unserer Arbeitsbereiche ergibt:
 
1.  Rückkehr zum Programm „Ernährung & Bildung“:
        - Workshops und Ausbildung in und Artenvielfalt
        - Ausbildungskurse für Führer von Vogelkundlern
        - Hausaufgabenhilfe und Internetsaal im CEPA
        - Speisesaal „Intelligente Küche“ bei allen Aktivitäten
2.  Ausbildungskurse für die Viracochafamilien (Eltern)
     für den Betrieb von einem   Gemüsegarten:
        - Theoretisch- praktischer Unterricht
        - Bereitstellung einer Bepflanzungsfläche pro Familie
        - Technische Hilfe
3. Allianzen mit Organisationen für die Finanzierung von Bildungsprojekten:
        - Ausbildungswerkstatt für Imkerei (Finanziert über die EU)
        - Ausbildungskurs und Bau von Gemüsegärten für die Ernährungssicherheit
          von Familien (Finanziert über das Bundesland Huila)
        - Wiederaufnahme unserer Ausbildungskurse im CEPA
          für organisierte Gruppen


Dies alles hängt natürlich von der aktuellen Gesetzeslage ab. In der Finca Viracocha haben wir bereits ein Bio-Sicherheits-Zertifikat, welches uns bestätigt, dass wir die Bestimmungen einhalten. Auch bietet unsere großräumige Finca genug Platz für Abstand.
Nächsten Montag werden wir eine Versammlung mit den Viracocha-Familien abhalten. Dort werden wir mehr über die Bereitschaft der Eltern erfahren, ihre Kinder zu uns zu schicken und einen eigenen Gemüsegarten anzulegen.
Für das Vogelkundlerprojekt haben wir schon viele Fortschritte und Allianzen gemacht.
Für das Imkereiprojekt gibt es gute Möglichkeiten für die Finanzierung durch die Europäische Union.
Für den Ausbildungskurs in Ernährungssicherheit haben wir eine Beziehung in der Verwaltung.
Die Ausbildungskurse in Artenvielfalt beginnen nächste Woche, Dank einer Allianz mit Freunden einer Forschungsgruppe in unserem Bundesland (Antawara).
Natürlich laufen auch alle „normalen“ Aktivitäten auf unserer Finca weiter. Das letzte Jahr haben wir viele Wartungs- und Aufbauarbeiten gemacht, dieses Jahr konzentrieren wir uns auf die Produktion von Saatgut, das Anlegen von Gärten und Lehrpfaden und auf unseren Bildungsauftrag im Allgemeinen.
Ich hoffe wir können euch bald von unseren Fortschritten berichten.

Saludos und hasta luego,

Steffen

San Agustin, 18.02.2021

 

 

Steffens Eltern, Anneliese und Willi Gosewisch, sind zur Zeit aus Deutschland zu einem Besuch in San Agustin, und sie können sich abermals einen Eindruck der bezeichnenden Zustände verschaffen. Bevor es zum Erliegen der Flug- und Busverbindungen kam, sind „unsere Senioren“ am 10.März nach Kolumbien geflogen und nach einigen „Unwegsamkeiten“ auch in San Agustin angekommen. Nun dürfen sie das Gelände der Finca Viracocha nicht verlassen, denn es herrscht eine strenge Ausgangssperre im ganzen Land. Der für den 19.04. geplante Rückflug nach Deutschland verschiebt sich auf einen unbestimmten Zeitpunkt…

 

 

 

Zur Situation der Hilfsaktion: Am 30.April wurde im Rahmen der ins Leben gerufenen Aktion „Nothilfe für San Agustin“ bereits die dritte Ausgabe von Lebensmitteln vollzogen: 60 Familien - darunter die meisten Viracocha-Mitglieder-Familien - haben ein gut bestücktes Paket für ca.eine Woche Ernährung bekommen. Hungernde, schlecht ernährte Menschen sind besonders anfällig für Krankheiten, sie blicken mit sehr großer Sorge in die Zukunft . Die Stiftung Viracocha ist daher weiter bemüht, diese von Spendengeldern abhängige Hilfe fortzusetzen. Und die Menschen in San Agustin sind zutiefst dankbar, nicht nur für die Lebensmittel, auch für die moralische Unterstützung, die sie ja auch dank der Unterstützer , vornehmlich aus Deutschland, erfahren dürfen. Die Finanzierung der bisher 360 verteilten Lebensmittel-Pakete haben vornehmlich die Vereinsmitglieder von VIRAS sowie deren enge Freunde, Verwandte und Bekannte übernommen. Dafür ein herzliches Dankeschön! Bitte fühlen auch Sie sich angesprochen, wenn es heißt: Es darf – und sollte - weiter gespendet werden! Bitte seien sie versichert, dass jeder Cent 100 %ig quasi zu Lebensmitteln wird! Ein Paket "kostet" 12,50 €uro. Jedes Paket mit Grundnahrungsmitteln und – sofern möglich auch mit frischem Gemüse von der Finca Viracocha - reicht für 4 Personen ca. eine Woche. . Wir sagen schon jetzt im Namen der Hilfsbedürftigen von Herzen Danke!

Impressionen

Meinungen

Warum und wie Menschen Viracocha unterstützen, erfahren Sie hier:

Christian Piskulla
Torsten Kappei
Manuela Rudolf

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